Hochbegabtenförderung

Sie als Eltern hochbegabter Kinder wissen: Es ist oftmals eine große Herausforderung, wenngleich es zunächst wie eine Bereicherung klingen mag.

Hochbegabte Kinder haben oft mit mangelndem Verständnis der Umwelt zu kämpfen. Nicht selten attestiert man ihnen ein mangelhaftes Sozialverhalten oder fehlende Empathie. Solche Vorurteile machen es umso wichtiger, sie zu unterstützen und zu fördern. Häufig wirken sie im Unterricht antriebslos und gelangweilt. Interessen Gleichaltriger teilen sie nicht. Auch kommen Kinder mit Hochbegabung mit den Vorgehensweisen des klassischen Schulsystems oft nicht zurecht. Dies führt nicht selten zu der Annahme, dass sie nicht nur nicht hochbegabt seien. Manchen wird gar das Feststellen eines sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs empfohlen.

Die Krux der Hochbegabung

Infolge ihrer hohen Auffassungsgabe können hochbegabte Kinder Gefahren rasch erfassen und hinterfragen vieles eher als andere. Weiterhin sind sie imstande, zum Beispiel ihre motorischen Fähigkeiten mit ihren Vorstellungen zu verknüpfen. Malen oder schreiben bereitet ihnen bisweilen nur wenig Freude, da sie wissen, dass die Ergebnisse nicht ihren Erwartungen entsprechen werden. So besteht ein weitaus größeres Frustrationspotenzial als bei anderen Kindern, was zu den typischen Missverständnissen führen kann.

Hochbegabte Kinder weisen eine ausgeprägte kognitive Intelligenz auf, jedoch gilt das Gleiche nicht per se für die motorische, körperliche und soziale und emotionale Entwicklung. Misserfolge in diesen Bereichen und Frustration treten deshalb oftmals auf. Es ist sehr wichtig, Hochbegabung zu erkennen, zu akzeptieren und eine angemessene Förderung anzubahnen.

Was genau bedeutet Hochbegabung?

Obwohl nicht eindeutig definiert, ist der Begriff der Hochbegabung im allgemeinen Sprachgebrauch geläufig. Er umfasst neben der allgemeinen hohen Intelligenz die künstlerisch–musische, die sportlich–motorische und die soziale Dimension. Man spricht von Hochbegabung, wenn die Fähigkeiten eines Kindes in mehreren oder auch einzelnen Bereichen deutlich über denen der Gleichaltrigen liegen.

Als hochbegabt gelten in der Regel hochintelligente Menschen. Als Grenzwert ist ein Intelligenzquotient von 130 festgesetzt. Diesen Wert erreichen ca. 2,2 % eines Jahrgangs, also etwa jeder 50. Doch so leicht, wie es scheint, ist es nicht, diese Gruppe zu identifizieren. Ein einzelner IQ-Wert ist nicht aussagekräftig. Es existiert nämlich eine Vielzahl von Tests mit unterschiedlichen Schwerpunkten. 

Begabung ist zudem nicht gleichzusetzen mit Leistung, schon gar nicht mit Schul- oder Berufserfolg. Viele Faktoren spielen eine Rolle. Zudem können sich Begabungen mit der Zeit verstärken oder abschwächen. Besondere Lernfähigkeiten können verschwinden, ebenso besondere Fähigkeitsbereiche erst in einem höheren Lebensalter sichtbar werden.

Einige typische Anzeichen für Hochbegabung sind:

  • auffälliges Sprachverhalten (frühes Einsetzen des Sprechens, großer Wortschatz)
  • sehr gute Gedächtnisleistung
  • überraschende und nicht immer nachvollziehbare Lösungsstrategien (Rechenwege, Schlussfolgerungen)
  • auffallend frühes selbstständiges Lernen von Lesen und Rechnen mit hoher Auffassungsgabe
  • Beschäftigung mit globalen Themen, teilweise wissenschaftlichen Inhalten und Fachbegriffen aus den Bereichen Technik und Naturwissenschaften
  • häufiger Kontakt zu Erwachsenen oder älteren Kinder sowie Ausgrenzung durch jüngere Kinder

Wie stellen wir uns die gezielte Hochbegabtenförderung vor?

Grundsätzlich geht mit dem Konzept der Inklusion einher, dass sich auch und vor allem die vorschulische und die schulische Umgebung den Bedürfnissen aller Kinder anpassen.

Dies befürworten wir uneingeschränkt, sind uns dabei aber dessen bewusst, dass zum einen die Wirklichkeit dem Anspruch oft noch nicht genügt, zum anderen Kinder mit besonderer Begabung zum Teil ganz eigene Herausforderungen in Bezug auf Lernen und Sozialverhalten bewältigen müssen.

Wie gestaltet sich die Hochbegabtenförderung bei Projekt Lernen?

Auf Basis interessanter und spannender Themen für hochbegabte Kinder werden das Lern- und das Sozialverhalten gezielt gefördert. Kinder mit Hochbegabung lernen, sich auszudrücken und einen sensiblen Umgang mit ihren Mitmenschen zu gestalten. Ihnen wird ein Setting angeboten, in dem sie ihr Potenzial entfalten können.

Eine Reflexion ermöglicht es den Kindern, ihre Selbst- und Fremdwahrnehmung zu verbessern und erfolgreiche Lösungsstrategien zu erarbeiten. Schulische Themen werden neu aufgearbeitet und vertieft. Inhalte und Bezugspersonen werden Ihre Kinder motivieren, begeistern, ihnen aber auch angemessene Grenzen aufzeigen. Unsere Ziele sind die Vorbereitung auf ein Leben in der Gesellschaft und die Stärkung sowie Steigerung der Lebensqualität aller hochbegabten Kinder.

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