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Nachhilfe versus Lerntherapie: Welche Option ist für Ihr Kind geeignet?

Wenn Ihr Kind Schwierigkeiten in der Schule hat, bieten sich sowohl Lerntherapie als auch Nachhilfe zur Unterstützung an. Wir möchten Ihnen im Folgenden die Unterschiede zwischen den beiden Alternativen aufzeigen.

Unterstützung beim Lernen zunehmend gefragt

War Nachhilfe einst noch etwas Stigmatisierendes, über das man nicht sprach, hat sich dies inzwischen geändert. Heutzutage schämen sich Eltern keineswegs mehr, wenn sie ihrem Kind Unterstützung in schulischen Belangen zukommen lassen. Ganz im Gegenteil: Immer mehr Erziehungsberechtigte öffnen sich für vielfältige Maßnahmen, die die schulischen Leistungen des Kindes steigern und die damit verbundenen Berufschancen erhöhen können. Dabei geht es längst nicht mehr nur darum, lernschwachen Kindern den schulischen Erfolg zu sichern, sondern vielmehr darum, das Leistungspotenzial auszuschöpfen, damit sie in der Lage sind, in der heutigen Leistungsgesellschaft mitzuhalten.

Darüber hinaus helfen unterstützende Maßnahmen selbstverständlich auch jenen Kindern, die beim Lernen einfach Probleme haben und daher außerschulische Hilfe benötigen. Eltern sind hier nicht die beste Wahl, da ihnen der objektive Abstand zu ihren Kindern fehlt. Die emotionale Komponente führt nicht nur zu einem unbefriedigenden Lernergebnis, sondern belastet auch die Eltern-Kind-Beziehung. Oft sind Stress und Streit die Folge, weshalb es sinnvoller ist, dies professionellen Nachhilfelehrkräften zu überlassen (Unserem Beitrag vom 01.11. entnehmen Sie Genaueres zu den Vorteilen der Inanspruchnahme von Nachhilfe.).

Schwierigkeiten im Lernen – Identifizieren der Ursachen als Grundlage für die Entscheidung zwischen Nachhilfe und Lerntherapie

Wenn Ihr Kind plötzlich Schwierigkeiten in der Schule hat, seine Noten sich verschlechtern und es nicht mehr zur Schule gehen möchte, kann dies verschiedene Ursachen haben. Es ist wichtig, ihnen auf den Grund gehen. Nur so setzen Sie nämlich an der Wurzel des Übels an. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten von Problemen beim Lernen:

  • Überforderung mit dem Schulstoff
    Nicht jedes Kind hat das gleiche Lerntempo, und gerade heutzutage ist es Lehrkräften aufgrund oftmals großer Unterschiede im Niveau der einzelnen Schüler:innen einer Klasse sowie eines allgemeinen Ungleichgewichts zwischen Anforderungen und Leistungsvermögen nicht immer möglich, allen gerecht zu werden. Manche Schüler:innen bleiben dabei auf der Strecke. In solchen Fällen ist außerschulische Unterstützung dringend angebracht, um das Kind vor den negativen Folgen zu bewahren.
    Hier benötigt es jemanden, der den Lernstoff mit dem Kind außerhalb des Unterrichts noch einmal durchgeht und ihm so hilft, ihn aufzuarbeiten. Auch, wenn es in einem Fach Schwierigkeiten hat und der Abschluss gefährdet ist, stellt Nachhilfe das Mittel der Wahl dar. Mit ihr lassen sich auch ganz gezielt Wissenslücken schließen, die etwa durch krankheitsbedingtes längeres Fernbleiben vom Unterricht entstanden sind.
  • Schwierigkeiten mit dem Lernen an sich
    Eine andere häufige Ursache für schulische Probleme sind Schwierigkeiten mit dem Lernen selbst. Das Kind hat zwar keine Probleme damit, dem Unterricht zu folgen, allerdings damit, den Stoff zu lernen und zu behalten. Somit liegt ein wesentlich grundlegenderes Problem vor als in der soeben beschriebenen Situation. Betroffene Kinder haben oft große Schwierigkeiten, Inhalte im Gedächtnis zu behalten oder ihre Hausaufgaben dem Alter entsprechend selbstständig zu erledigen. Hinzu kommen oft Probleme mit Basisfähigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen sowie Teilleistungsstörungen, etwa eine ausgeprägte Rechenschwäche. Hier geht es darum, gezielt an den individuellen Schwächen zu arbeiten und Defizite in den Basisfähigkeiten anzugehen. Letztendlich ist es das Ziel, das Lernen zu erlernen.
    Die Lerntherapie geht gezielt auf die Schwächen des Kindes ein. Sie basiert auf einer eingehenden Diagnostik. Nur fachlich ausgebildete und qualifizierte Personen führen sie durch. Bei Bedarf ziehen sie andere Expert:innen wie Ergotherapeut:innen oder Logopäd:innen hinzu. Eine Lerntherapie berücksichtigt auch psychische sowie soziale Probleme des Kindes und richtet sich nicht nach dem aktuellen Schulstoff.

Die folgende Tabelle veranschaulicht die wesentlichen Unterschiede:

NachhilfeLerntherapie
ZielgruppeKinder mit individuellen Schwächen in einzelnen FächernKinder mit diagnostizierter Lese-/Rechtschreib- oder Rechenschwäche, mit starken Konzentrationsstörungen oder einer ADHS
ZielUnterstützung beim Lernen, um Lücken aufzuarbeitenVermittlung von Basisfertigkeiten
GrundlageLehrplan/Kerncurriculumausführliche Diagnostik
Förderungs-möglichkeitenBildungs- und TeilhabepaketJugendamt (SGB VIII § 35a)

 

Wir zeigen Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch auf, welche Variante den Bedürfnissen Ihres Kindes gerecht wird.