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Wenn die Zeit zum Lernen fehlt…

Insbesondere Jugendliche führen oft Zeitmangel an, wenn Matheaufgaben oder Vokabelübungen nicht wie vereinbart erledigt werden.

Während des Nachfragens stellt sich heraus, dass dies meist eine subjektiv durchaus ehrliche Einschätzung ist.

Folgende Zusammenhänge spielen hier eine wichtige Rolle:

  • Bestimmte Tageszeiten/Wochentage werden grundsätzlich nicht für das Lernen freigehalten, sodass zu wenig Lernzeiten zur Verfügung stehen.
  • Es gibt zu viele feste Termine (Sport, Vereine, Nachhilfe/Lerntherapie…).
  • Lernen ist nicht oberste Priorität (Subjektiv gefühlte Verpflichtungen gegenüber Freunden und Familie gehen in der Regel vor.).

 

Folgendes gilt es sich nun vor Augen zu führen:

 

Punkt 1:

Jugendlichen ist durchaus zuzumuten, am Wochenende vormittags oder abends Vokabeln zu lernen oder sich auf eine Klassenarbeit vorzubereiten.

Gerade zum Ende des Schuljahrs hin häufen sich Prüfungen und Referate, sodass sich das Lernen am Wochenende nicht immer vermeiden lässt.

Regelmäßiges, kontinuierliches Lernen kann den Berg reduzieren, lässt sich aber meistens nicht für jedes Fach umsetzen. Auch eine gleichmäßigere Verteilung der Klassenarbeiten über das Schuljahr wäre natürlich wünschenswert, entspricht aber nicht der Realität.

Da müssen die Jugendlichen durch. Freie Zeit sollte es aber trotzdem geben. Machen Sie Ihrem Kind die freie Zeit bewusst, die zur Verfügung steht. Oft wird diese nicht als freie Zeit wahrgenommen, sondern beispielsweise mit dem Smartphone verdaddelt.

 

Punkt 2:

Einige Jugendliche haben einen sehr vollen Terminkalender.

Man kann im Leben nicht alles machen. Am Ende leidet die Qualität.

Unterstützen Sie Ihr Kind darin, Entscheidungen zu treffen. Die Freizeitaktivitäten sollten tatsächlich seinen Wünschen entsprechen und nicht in erster Linie Ihren Vorstellungen. Denn andernfalls ist erneuter Zeitmangel vorprogrammiert.

 

Punkt 3:

Hier wird es schwierig. Verpflichtungen Freunden gegenüber haben bei Jugendlichen entwicklungsbedingt den höchsten Stellenwert.

Äußern Sie Verständnis dafür, dass Ihr Kind sich mit seinen Freunden treffen will. Machen Sie aber klar, dass die Schule darunter nicht leiden darf. Wer am Nachmittag Zeit für seine Freunde braucht, muss abends lernen oder umgekehrt. Denn freie Zeit muss man sich manchmal auch erarbeiten.

Machen Sie klar, dass das Lernen Vorrang hat.

Achten Sie zudem selbst auf ein gutes Zeitmanagement. Ihr Vorbild wirkt mehr als tausend Worte! Machen Sie sich bewusst, dass Sie kein gutes Vorbild sind, wenn Sie nur für den Beruf und für andere Menschen Zeit haben, aber nie für sich selbst. Das gilt besonders, sofern Sie sich über diese mangelnde Zeit beklagen. Denn so wird Ihr Kind nicht werden wollen, sodass es besonders abweisend auf Vorschläge von Ihnen reagieren wird.