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Bildung mit digitalen Lernspielen

Spielen ist sehr wichtig für Kinder. Es dient nicht nur der Unterhaltung, sondern ermöglicht es ihnen darüber hinaus auch, sich bedeutsame Fähigkeiten anzueignen.

Steigerung und Erweiterung von Kompetenzen durch Spielen

(Lern-)Spiele beeinflussen bedeutsame Kompetenzbereiche positiv.

  • Frustrationstoleranz: Wenn ein Kind ein Spiel nicht gewinnt, ist es verärgert und frustriert. Je öfter sich dieses Szenario wiederholt, desto mehr lernt es, mit diesen Situationen umzugehen.
  • Regelverständnis: Durch Spiele wird sehr einfach verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich an Regeln und Vorgaben zu halten.
  • Impulskontrolle: Es wird erlernt, sein Verhalten zu kontrollieren. Außerdem können die Toleranz und die soziale Kompetenz durch gemeinschaftliches Spielen gesteigert werden.

Lernspiele verbinden die positiven Aspekte des Spielens mit pädagogisch wertvollen Inhalten. In der Folge lernen die Kinder spielend.

Der Digitalisierungstrend

Derzeit boomen digitale Angebote. Die meisten Lernspiele sind Übungsspiele. Das bedeutet, die Kinder lernen am Computer, Tablet oder Smartphone nichts Neues, sondern üben, trainieren oder automatisieren Gelerntes. Dies kann insbesondere dann sinnvoll sein, wenn es von Erwachsenen in geeigneter Weise begleitet wird. Meist haben Online-Spiele und Lern-Apps einen relativ hohen Motivationscharakter für Kinder, sodass der Übungsgegenstand mit mehr Spaß und daher oft auch mit mehr Erfolg bearbeitet wird.

Als Elternteil, aber auch als Lehr- oder Förderkraft fragt man sich: Wie erkennt man eigentlich, ob ein Onlineangebot genau dies ermöglicht?
Auf Folgendes sollte man achten, wenn man nach einem passenden Lernspiel für sein Kind sucht.

Wie sollten Lernspiele aufgebaut sein?

Konzeption

  • Ein gutes Lernspiel sollte klare, begrenzte Ziele verfolgen, die auch dem Kind ersichtlich sind.
  • Wünschenswert ist, dass ein Spiel an den individuellen Stand des Kindes angepasst und nach individuellem Interesse ausgewählt werden kann.
  • Der Handlungsdruck sollte nicht zu hoch sein. Einige Apps fesseln die Kinder praktisch an ihr Gerät, weil man beispielsweise einen bestimmten Gegenstand nur innerhalb einer bestimmten Zeit erhalten kann. Dies gilt es zu vermeiden, damit kein unnötiger Stress entsteht und die Motivation erhalten bleibt.
  • Verschiedenartige, abwechslungsreiche Übungen sind sinnvoll.
  • Auch eine langsame Erhöhung des Schwierigkeitsgrades ist förderlich.
  • Die Aufgabenstellungen sollten sich aus zwei Gründen ändern. Erstens werden Spiele sonst sehr schnell langweilig; das Kind gewinnt den Eindruck, alles schon zu können. Zweitens werden Kinder auch im (Schul-)Alltag mit unterschiedlichsten Aufgabenstellungen konfrontiert. Das heißt, die Flexibilität in der Herangehensweise an eine Aufgabe sollte mit Lernspielen geübt werden. Eine Ausnahme bilden schnelle Spiele zur Automatisierung bestimmter Lerninhalte.
  • Eine klare Rückmeldung von Erfolg und Misserfolg sollte gegeben sein.
  • Ein Motivationssystem mit Punkten, Talern oder Levelfortschritten kann hilfreich sein, wenn es sich um ein längeres, systematisch aufgebautes Übungsprogramm handelt. Kleinere Spiele, die sich auf einen Übungsaspekt konzentrieren, benötigen dies nicht.

Gestaltung und Animation

  • Eine gute Spielgestaltung ist zentral, da die Kinder durch den mittlerweile hohen Medienkonsum an ausgestaltete Bilderwelten gewöhnt sind und diese Sehgewohnheiten die Motivation beeinflussen. Ein nicht sinnvoll gestaltetes Spiel schadet der Motivation.
  • Zielführend ist ein Mittelweg zwischen auflockernden Bildern oder Animationen und einer Konzentration auf die Übungsinhalte. Ganz nüchterne Lernspiele verlieren sehr schnell ihren motivierenden Charakter.
  • Überbordend animierte Spiele führen zu einer hohen Ablenkung, sodass der Übungsgegenstand in den Hintergrund tritt. Animationen sollten während der Übungssituation selbst wenig ablenkende Elemente bieten.
  • Es sollte im Falle von Übungsspielen Kontrollmöglichkeiten für Eltern bzw. Lehrkräfte gebe.
  • Spannung und entspannte Passagen sollten sich ausgleichen.
  • Die Programm- und Spielgestaltung sollte nicht nur für das Kind, sondern auch für Eltern sowie Lehr- und Förderkräfte ansprechend und einfach handhabbar sein.

Diese Kriterien können helfen, sich im Dschungel der Lernspiel-Angebote zu orientieren.

Wenden Sie sich an uns, wenn Sie weiterführende Beratung benötigen. Wir unterstützen Sie gerne und stellen Ihnen geeignete Beispiele vor. Am 11.07. werden Sie zudem hier in unserem Blog eine Auswahl an Apps vorfinden, die wir für sinnvoll einsetzbar erachten. Schauen Sie also gerne wieder vorbei.