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Braucht ein Blog ein Lektorat?

In Zeiten von Social Media und Smartphones scheint die Rechtschreibung an Wert eingebüßt zu haben. Ist damit auch ein Lektorat überflüssig geworden?

Die Bedeutung des Lektorats wird vielfach unterschätzt

Viele Selfpublisher:innen sind überzeugt davon, zahlreiche Journalist:innen ebenfalls, von Blogger:innen ganz zu schweigen. Aber auch in sehr vielen Unternehmen wird die Ansicht vertreten, dass ein:e Lektor:in nicht notwendig sei und die Texter:innen fehlerfreie Werbe- oder Webtexte zu produzieren imstande seien. Hier besteht ein großer Irrtum. Stephen King erklärt in seinem Werk „Das Leben und das Schreiben“ gar, dass Schreiben menschlich, Lektorieren hingegen göttlich inspiriert sei. Wie kommt er zu dieser Auffassung?

Was macht Lektor:innen unersetzlich?

Gute Lektor:innen weisen Eigenschaften auf, die Schreibenden fehlen, auch schreibendenden Lektor:innen und lektorierenden Schreiber:innen.
Aus welchem Grund?
Weil man als Autor:in betriebsblind wird. Man recherchiert, feilt an seinem Text und weiß genau, was man aussagen möchte. Was einem jedoch mit der Zeit abhandenkommt, ist der vorurteilsfreie Blick. Verstehen die Lesenden mich? Kenne ich alle Tricks und Kniffe, die Texte leserfreundlich und klar lassen werden?
Auch, wenn man sie kennt, wächst einem selbst Geschriebenes ans Herz, und man bringt es oft nicht fertig, eine liebgewonnene Formulierung zu streichen. Abgesehen davon übersieht auch der:die orthografisch Fitteste eigene Fehler.

Wozu ist korrekte Rechtschreibung überhaupt gut?

Lassen Sie uns einen Blick auf die Historie werfen.
Konrad Duden war im deutschsprachigen Raum der Erste, der sich für eine Vereinheitlichung der Rechtschreibung einsetzte, in der Intention, insbesondere bildungsfernen Schichten das Lesen und Schreiben zu erleichtern. Dies führte zum Urduden, der 1880 erschien und 27.000 Stichwörter enthielt. 1901 wurde in Berlin auf der Grundlage von Dudens Wörterbuch eine einheitliche deutsche Rechtschreibung beschlossen.
Wer ein Buch aus der Zeit davor liest, wird die Notwendigkeit einer korrekten Schreibung verstehen. Jede:r konnte schreiben, wie er:sie sprach, was den Lesefluss gehörig beeinträchtigte und das Verstehen enorm erschwerte. Denn man schrieb selbstverständlich im jeweiligen Dialekt, wenn man kein Hochdeutsch beherrschte.
Korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung erleichtern also die Verständlichkeit. Die Sprache ist eines unserer wichtigsten Kommunikationsmittel.

Vier Augen sehen mehr als zwei

Jede:r, der:die schreibt, braucht jemanden, der:die den Text prüft. Auch unsere Texte werden mehrfach gegengeprüft, weil in der Auseinandersetzung mit dem Inhalt oftmals nach einer gewissen Zeit der Blick für den Rahmen an Schärfe verliert. Es ist immer von Vorteil, Unterstützung in Anspruch zu nehmen und eine andere, neutrale, nicht vorbelastete Perspektive einzubinden.

Was zeichnet eine:n gute:n Lektor:in aus?

  • Er:Sie beherrscht die deutsche Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik und weiß, wann es im Duden nachzusehen gilt.
  • Er:Sie recherchiert insbesondere Eigennamen, Fachausdrücke, geografische und geschichtliche Angaben.
  • Er:Sie erfasst den Inhalt, erkennt Wortwiederholungen, überflüssige Wörter, Widersprüche und Ähnliches.
  • Er:Sie achtet darauf, dass der Text flüssig lesbar und gut verständlich ist.
  • Er:Sie hat eine Leidenschaft für Sprache und empfindet Freude beim Ergründen von Optimierungsmöglichkeiten.

Konzentrieren Sie sich auf den Inhalt Ihres Blogs. Lassen Sie Ihren Gedanken freien Lauf. Wir entlasten Sie und stellen sicher, dass auch das sprachliche Gewand stimmig ist.